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Die Geschichte von Formentera

 

Die Insel Formentera liegt südlich von Ibiza und ist durch einen 4 km breiten und 9 m tiefen, meist stürmischen Meeresarm getrennt.

Das an Quellen arme Formentera ist großenteils von dürftigen Garrigue aus Zypressenwachholder, Aleppokiefer, Baumheide, Mastixstrauch und Cistrose überzogen. Allein die Höhen von Mola und Guillén tragen Waldstücke aus Aleppokiefer und Wachholder. Das trocken-heiße Klima mit anhaltenden kräftigen Nordwinden begünstigt die Windwüchsigkeit und fördert die Versteppung.

Die rund 4000 Inselbewohner (Formenterenses), die - vielleicht infolge des anregenden Klimas - die höchste Lebenserwartung aller Spanier haben, siedeln in vier locker gebauten Gemeinden. Sie leben von bescheidenem Garten- und Ackerbau ( Getreide, Kartoffeln, Feigen und Wein), Schaf- und Schweinezucht sowie Fischfang dient zur Deckung des Eigenbedarfs. Trockenmauern als Windschutz, mächtige von Holzsparren gestützte Feigenbäume und Windmühlen prägen die Kulturlandschaft. Von Bedeutung ist die Salzgewinnung aus den großen Salinen im Norden.

Grabungsfunde aus der Bronzezeit belgen die Anwesenheit von Menschen auf Formentera seit dem 2 vorchristlichen Jahrtausend. Später nahmen die Phöniker, Punier und Römer die Insel in Besitz. Der altgriechische Name “Ophiusa” (die Schlangenreiche) sowie der lateinische Name “Frumentaria” (die Getreidereiche) weisen auf das einstige Vorhandensein von Reptilien und auf besondere Bodenfruchtbarkeit hin. In der Tat erlaubten im Alterum überreiche Süßwasserreserven einen ertragreichen Ackerbau. Heute sind die Süßwasserquellen der Insel nahezu versiegt.

Den Römern folgten Byzantiner, Araber, Normannen und Katalanen als Herren. Gleichzeitig sah sich die kaum befestigte, nur an den exponiertesten Stellen geschützte Insel blutigen Piratenüberfällen aus Nordafrika ausgesetzt, die um das Jahr 1400 zu gänzlicher Entvölkerung führte. Aus jener Zeit stammen die Legenden, wonach in den zahlreichen Höhlen in den Steilwänden der West- und Ostküste Piratenschätze verborgen seien. Als im späten 17. Jh. die Meere sicherer wurden, setzte eine Neubesiedelung Formenteras von Ibiza ein. Als erster fester Ort entstand 1726 Sant Francesc de Fromentera. Seither teilt Formentera die Geschicke der Schwesterninsel Ibiza.